Keine Angst vorm Idiotentest: Sicher die MPU bestehen
Worum geht es in dem MPU-Test, welche Fragen werden gestellt? Die Unsicherheit vor einem „Idiotentest“ ist bei vielen groß. Hier finden Sie Tipps und Antworten auf alle wichtigen Fragen.
Wer auf Grund eines Verkehrsdelikts seine Fahrerlaubnis verliert, muss das Gutachten einer MPU (Medizinisch-psychologischen Untersuchung) vorlegen, um den Führerschein wieder zu bekommen. Zeitige und umfassende Information ist eine gute Grundlage, um gut durch den Test zu kommen.
Wer muss überhaupt zum „Idiotentest“?
Mehr als die Hälfte aller Untersuchungen werden auf Grund von Alkohol am Steuer angeordnet. Wer mit über 1,6 ‰ in eine Verkehrskontrolle gerät, muss sofort zur MPU. Bei wiederholter Alkohol-Auffälligkeit im Straßenverkehr reichen auch schon kleinere Promillewerte.
An zweiter Stelle steht der Missbrauch sonstiger Drogen mit knapp 20 %. Nicht nur das Fahren unter Einfluss von Drogen sondern auch andere Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz können dabei den Verlust des Führerscheins bedeuten. Und schließlich müssen auch, wenn mehr als 18 Punkte im VZR in Flensburg angesammelt wurden, der sogenannte „Idiotentest“ und seine Fragen bestanden werden.
Großer finanzieller Aufwand: So hoch sind die MPU-Kosten
Die Kosten einer MPU sind beträchtlich. Je nachdem, aus welchem Grund sie angeordnet wurde, ist allein für die Untersuchung selbst ein Betrag zwischen 340 und 740 Euro fällig. Dazu kommen mehrere hundert Euro für die Beratungsstunden, so dass sich die Durchschnittskosten schließlich laut ADAC auf ca. 1000 bis 2500 Euro insgesamt belaufen. Besonders schmerzhaft ist das für die vielen Kandidaten, die gleich mehrmals hintereinander antreten müssen. Rund die Hälfte scheitert nämlich beim ersten Anlauf und muss die Untersuchung wiederholen. Doch das kann leicht vermieden werden – mit der richtigen Vorbereitung.
Vorbereitung auf den „Idiotentest“: Holen Sie sich Hilfe
Es empfiehlt sich daher dringend, eines der vielen Beratungsangebote zu nutzen. Am wirkungsvollsten sind natürlich Einzeltherapiestunden, die jedoch um einiges teurer sind als Gruppenkurse. Wer optimal vorbreitet sein und dennoch etwas auf seine Ausgaben achten möchte, ist mit einer Kombination aus Gruppen- und Einzelsitzungen wohl am besten beraten.
Informieren Sie sich jedoch genau, bevor Sie eine Beratungsstelle oder eine Verkehrstherapie in Anspruch nehmen. Die Berufsbezeichnungen des Verkehrspsychologen oder -therapeuten sind nicht geschützt, und gerade mit der Angst vor dem berüchtigten „Idiotentest“ versuchen auch viele unseriöse Anbieter, Geld zu machen. Lassen Sie sich daher die Mitgliedschaft in einem Berufsverband vorlegen oder konsultieren Sie direkt die Listen von MPU-Beratern auf den Webseiten der Verbände.
Die eigentliche MPU: Fragen und Test-Bestandteile
Der Test selbst wird von einer amtlich anerkannten Begutachtungsstelle für Fahreignung durchgeführt, also z. B. vom TÜV, der Avus oder Dekra. Er dauert ungefähr drei bis vier Stunden und besteht aus drei Teilen:
- Medizinische Untersuchung: Sie soll eventuelle körperliche Mängel feststellen, welche die Teilnahme am Straßenverkehr beeinträchtigen. In Anbetracht der Tatsache, dass ungefähr Dreiviertel aller Kandidaten auf Grund von Alkohol- oder anderem Drogenmissbrauch zur MPU geschickt werden, wird im Rahmen der medizinischen Untersuchung aber vor allem die Abstinenz überprüft. Dabei können Urin-, Haar- oder Blutproben sowie die Leberwerte untersucht werden.
- Psychologisches Gespräch: Das Gespräch ist das Herzstück der ganzen Untersuchung. Wer hier glaubhaft seine Einsicht früherer Fehler und Bereitschaft zur Veränderung zeigt, bekommt nach bestandenem „Idiotentest“ seinen Führerschein zurück. Hauptthema der MPU-Fragen ist die Vorgeschichte des Kandidaten: Sein bisheriges Verhalten als Verkehrsteilnehmer, wie es zu dem konkreten Verkehrsdelikt kam, das zum Entzug des Führerscheins und der Teilnahme an der MPU führte, und seine eigenen Zukunftsprognosen. Wichtig ist es, dabei ehrlich zu bleiben, eine tiefere Auseinandersetzung mit den eigenen Fehlern sowie eine überzeugende Strategie, wie ähnliches in Zukunft vermieden werden kann, sollten erkennbar werden.
- Leistungstest: Der letzte Teil des MPU-Tests überprüft am Computer Reaktionsfähigkeit und –geschwindigkeit, Konzentration und Belastbarkeit des Kandidaten.
Fazit
Eine MPU ist zwar mit beträchtlichen Kosten und Aufwand verbunden, stellt aber eine wirksame Maßnahme zur Erhöhung der Verkehrssicherheit dar. Wer das eigene Verkehrsverhalten reflektiert bewertet und mit Hilfe des breiten Beratungsangebots eine sinnvolle Strategie entwickelt, vergangene Fehler in Zukunft zu vermeiden, hat dabei eine gute Chance, den MPU-Test bereits im ersten Anlauf zu bestehen und seinen Führerschein zurückzubekommen.
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