Zahnriemenwechsel selbst durchführen
Wann ist ein Zahnriemenwechsel fällig? Am besten nicht erst, wenn der alte Zahnriemen gerissen ist! Mit unserer Schritt-für-Schritt-Anleitung bewahren Sie Ihren Motor vor Schaden.
Zahnriemenwechsel: Wann ist er fällig?
Ein funktionierender Zahnriemen ist unabdingbar, damit der Motor reibungslos arbeiten kann. Der Zahnriemen steuert die Nockenwelle, welche wiederum die Ventile im Motor zur richtigen Zeit öffnet und schließt. Auch Wasser- und Einspritzpumpen werden oft von Zahnriemen angetrieben.
Ist der Zahnriemen gerissen, kann es zu einem Motorschaden kommen. Daher sollte der Zahnriemen je nach Fahrzeugmodell irgendwann zwischen 60.000 und allerspätestens 150.000 km Laufleistung gewechselt werden.
Werkzeug: Das brauchen Sie
- Wagenheber
- Böcke
- Eimer
- Knarre mit Inbusnuss
- 22er Gabelschlüssel
- Zweilochschlüssel
So führen Sie einen Zahnriemenwechsel durch
- Am besten bocken Sie das Fahrzeug auf, so lässt sich alles gut erreichen. Achten Sie sorgfältig darauf, dass der Unterboden keinen Schaden nimmt und der Wagen gut gesichert ist!
- Bevor Sie an den Zahnriemen herankommen, müssen meist andere Motorenteile, zum Beispiel das Luftfiltergehäuse, ausgebaut werden. Außerdem müssen sämtliche Schläuche – Sprit- und Rücklaufleitung, Pappschlauch – abgezogen werden. Merken Sie sich, welcher Schlauch wohin gehört! Vor dem Entfernen der Spritleitung empfiehlt es sich, einen Eimer unterzustellen, denn es könnten noch Kraftstoffreste auslaufen.
- Nun können Sie die obere Zahnriemenverkleidung abnehmen, indem Sie vorher die Klammern lösen. Dann muss der Keilriemen entfernt werden, um an die untere Abdeckung zu gelangen. Lösen Sie dazu die Inbusschrauben der Lichtmaschine um wenige Umdrehungen sowie die Klemme an der Verstellbrücke. Mit einem Gabelschlüssel können Sie dann die Lichtmaschine zur Seite schieben. So können Sie schließlich den Keilriemen herausnehmen.
- Als nächstes ist die Riemenscheibe der Wasserpumpe an der Reihe. Begeben Sie sich dazu unter das Auto und entfernen Sie erst einmal den Spritzschutz aus dem Radhaus. Dann lösen sie die drei Inbusschrauben der Riemenscheibe.
- Nun kann die untere Abdeckung entfernt werden. Lösen Sie anschließend die Befestigungsmutter der Spannrolle, und nehmen Sie den Zahnriemen und die Rolle ab.
- Jetzt wird der neue Zahnriemen eingesetzt. Fangen Sie von unten an. Stimmen die Markierungen noch überein, können Sie den Riemen soweit spannen, dass er überall gut anliegt. Drehen Sie dann den Motor um ein oder zwei Umdrehungen, damit sich der Riemen auf die Scheibe zieht. Mit dem Zweilochschlüssel kann er an der Spannrolle gespannt werden.
- Es ist wichtig, den Riemen richtig zu spannen. Sobald der Riemen gut sitzt, drehen Sie ihn daher zwischen Daumen und Zeigefinger noch einmal um 90 Grad. Sollte im Leerlauf ein Pfeifen zu hören sein, ist der Riemen überspannt.
- Nachdem Sie nun alles wieder zusammengebaut haben, lassen Sie den Motor laufen, um zu kontrollieren, ob alles funktioniert.
Zahnriemenwechsel in der Werkstatt
Die Anleitung zeigt: Ein Zahnriemenwechsel lässt sich mit Erfahrung und Kenntnis zwar auch selbst durchführen, ist aber keinesfalls eine Aufgabe für einen Anfänger. Wer also noch unsicher ist, sollte sich lieber an einen Fachmann wenden.
Die Kosten für einen Zahnriemenwechsel in der Werkstatt sind abhängig vom Fahrzeugtyp. Denn je nach Modell sind nicht nur die Ersatzteile unterschiedlich teuer, auch der Arbeitsaufwand kann variieren. Mit zweihundert Euro sollten Sie mindestens rechnen – es kann jedoch auch das Doppelte fällig werden. Erkundigen Sie sich auf jeden Fall bei verschiedenen Werkstätten nach den Preisen.
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