Lohnt es sich, einen Partikelfilter nachrüsten zu lassen?
Wer seinen Pkw mit einem Rußpartikelfilter nachrüsten lässt, kann eine grüne Umweltplakette beantragen und darf anschließend in die städtischen Umweltzonen einfahren. Doch eine solche Nachrüstung ist in der Regel recht teuer. Und Zuschüsse oder Steuernachlässe sind im Anschluss keinesfalls garantiert. Lohnt sich also der finanzielle Aufwand?
Ein Partikelfilter, auch Dieselpartikelfilter (DPF) oder Rußpartikelfilter (RPF) genannt, filtert Schadstoffe (wie zum Beispiel Ruß) aus dem Abgasgemisch von Kraftfahrzeugen. Damit sorgen die Filter dafür, dass sich die allgemeine Feinstaubbelastung verringert.
Neben dem Umweltaspekt konnten Fahrzeugbesitzer auch von einem Umrüstungszuschuss profitieren – zumindest bis Mitte Februar 2014. Inzwischen jedoch ist der Förderungszeitraum verstrichen – und dass es eine Neuauflage geben wird, ist derzeit eher ungewiss.
Steuerliche Regelungen und Gesetze
Bei allen Pkw und Krafträdern berechnet sich die Kfz-Steuer nach dem Hubraum des Motors. Bis April 2011 mussten Halter von Diesel-Fahrzeugen ohne Partikelfilter einen separaten Steuerzuschlag zahlen (1,20 Euro je 100 cm³ Hubraum). Inzwischen allerdings existiert ein solcher Aufschlag nicht mehr. Wer also aktuell sein Fahrzeug mit einem Dieselpartikelfilter nachrüsten möchte, kann nicht auf steuerliche Vergünstigungen hoffen.
Für Neuwagen existiert seit dem 01. Januar 2014 ein CO2-Grenzwert von 95 g je Kilometer. Wird dieser überschritten, müssen zum regulären Sockelbetrag der Kfz-Steuer für jedes überschüssige Gramm Kohlenstoffdioxid 2,00 Euro gezahlt werden.
Einen Dieselpartikelfilter nachrüsten
Partikelfiltersysteme zum Nachrüsten (offene Filtersysteme, Partikelminderungsrate: ca. 30 bis 40 Prozent) werden von zahlreichen Herstellern angeboten. Im Vergleich zu den werkseitig verbauten Partikelfiltern (geschlossene Filtersysteme, Partikelminderungsrate: rund 90 Prozent) weisen sie eine längere Lebensdauer auf und verstopfen nicht. Dafür jedoch sind die offenen Dieselrußpartikelfilter weniger effektiv.
Wer sein Fahrzeug mit einem solchen Rußpartikelfilter nachrüsten möchte, muss mit Kosten von mindestens 700 Euro rechnen (Anschaffung: ab 600 Euro, Einbau: rund 100 Euro). Den Einbau des Filtersystems sollte eine zertifizierte Fachwerkstatt übernehmen.
Die offizielle Abnahmebescheinigung über die Nachrüstung mit einem zugelassenen Partikelfilter muss der Autohalter anschließend bei der zuständigen Kfz-Zulassungsstelle vorlegen. Wie jeder technische Umbau solcher Art muss auch das neue Filtersystem in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden.
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